Storchenpopulation in Alzenau 2022
Im Alzenauer Prischoß brüten jetzt
schon das vierte Jahr erfolgreich Störche. Die vom Verein für Natur- und
Vogelschutz, dem Umweltamt der Stadt Alzenau und der Unteren Naturschutzbehörde
des Landkreises Aschaffenburg aufgestellte Nisthilfe wurde rasch, gleich im
folgenden Jahr angenommen. In den vier Brutjahren wurden 9 Jungstörche
erfolgreich aufgezogen. Offenbar ist der geschützte Landschaftsbestandteil
„Kahlaue“ im Prischoß mit den alten Weiden und großflächigen Wiesen ein idealer
Lebensraum für das Storchenpaar. Weitere Störche, die hier nach Futter suchen,
zeigen, dass sich noch mehr Paare ansiedeln könnten.
Mitte Juni waren die Jungstörche
groß genug, um beringt zu werden. Dankenswerterweise hat dies Alfred Hoffmann,
der für den Landkreis zuständige Storchenberinger, mit den Naturschützern und
dem Umweltamt vorgenommen. Mit einem Hubwagen erreichte der Beringer den 9 m
hohen Horst, bedeckte die zwei Jungen mit einem Handtuch, um sie zu beruhigen
und steckte ihnen die Ringe an. Ein vorher schon gesichtetes drittes Jungtier
lag leider tot im Nest. Durch die gute Vorbereitung, konnte das Beringen
innerhalb weniger Minuten erfolgen und die Tiere wurden nicht lange gestört.
Nach der Aktion überprüften die Storcheneltern sofort, ob mit den Jungen alles
in Ordnung ist. Anhand der Ringnummern, die auch mit einem Fernglas abgelesen
werden können, erfahren wir mehr über das Zugverhalten und die Ausbreitung der
Störche.
Durch die Zunahme der
Storchpopulation im Landkreis motiviert, stellte der Natur- und Vogelschutzverein
Alzenau eine weitere Nisthilfe in der Nähe des besetzten Horstes auf. Diese
wurde aber noch nicht angenommen. Die Naturschützer stellten fest, dass die
Neuankömmlinge von den im alten Nest brütenden Störchen regelmäßig vertrieben
wurden. Eigentlich untypisch, da Störche Koloniebrüter sind und oft im Abstand
von nur wenigen Metern ihre Horste bauen. Auch ein Horstangebot in Michelbach,
das bereits 2016 von der Stadt Alzenau hergerichtet wurde, fand bis heute leider
keinen Bewohner.
Der Natur- und Vogelschutzverein Alzenau
ist sehr erfreut, einen guten Standort für Weißstörche geschaffen zu haben und die
Wiederansiedlung in Alzenau geglückt ist. Die letzten Jungstörche wurden davor
1952 im Alzenauer Stadtteil Hörstein aufgezogen.
Die Stadt Alzenau und der Verein
für Natur- und Vogelschutz hat Schilder mit dem Hinweis auf die Störche und
andere Wiesenbrüter aufgestellt. Darauf werden Hundebesitzer gebeten, in den
Brutbereichen ihre Hunde anzuleinen und Spaziergänger sollen den näheren
Horstbereich meiden. Leider wurden Schilder immer wieder entfernt und die
Hundebesitzer ignorieren die Hinweise.
Da die Stadt Alzenau kostenlose Hundefreilaufflächen im Unterwald ausgewiesen
hat bitten wir noch einmal hiermit alle Hundebesitzer diese zu nutzen und den
Prischoß im Bereich der Storchennester nur mit angeleinten Hunden zu begehen. Vielen
Dank!
Bild: Benedikt Merget